
Serra do Corvo Branco in Urubici
Die Serra do Corvo Branco liegt in der Nähe von Urubici, im Süden von Santa Catarina. Berühmt ist sie vor allem für ihren spektakulären, von Menschenhand geschaffenen Canyon. Ursprünglich wurde er angelegt, um eine Verbindung zwischen den Regionen herzustellen – heute ist er eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Serra Catarinense.
Der Weg dorthin ist bereits ein Abenteuer für sich: Auf einer Seite staut sich der Verkehr, weil viele Besucher den Canyon sehen wollen. Oben angekommen gibt es nur wenige Parkplätze. Wer bis zum Gipfel fahren möchte, muss zusätzlich zahlen, da das Gelände privat ist. Die letzten ein bis zwei Kilometer führen steil bergauf – eine echte Herausforderung.
Der Weg – steil, unbefestigt und voller Serpentinen
Wir entschieden uns, unser Auto etwas weiter unten stehen zu lassen. Im Nachhinein die richtige Entscheidung: Die Serpentinen sind unbefestigt, der Weg ist steil und vor allem in den 180-Grad-Kurven kommt man leicht ins Rutschen. Nicht, weil die Strecke zu eng wäre, sondern weil die Kombination aus Schotter, Steigung und Stau schwierig wird.
Die Kurven muss man außen nehmen, warten, bis es frei ist – und wenn es nicht frei ist, braucht man entweder einen 4×4 oder eine Portion Glück, um nicht rückwärts den Hang herunterzurutschen. Noch mehr Glück hat man, wenn der Hintermann nicht blind hinterhergefahren ist. Abenteuer pur, bevor man überhaupt am Ziel ist.
Sowas ist in Brasilien übrigens nicht so selten. Da bekomme ich des Öfteren Schweißperlen auf der Stirn.

Die Highlights – Canyon und Gipfel mit Aussicht
Der künstliche Canyon



Der Canyon bei der Serra do Corvo Branco ist eine beeindruckende, von Menschen geschaffene Schneise durch die Felsen. Er gilt als einer der tiefsten Gesteinsschnitte in Brasilien. Weiterführende Informationen

Wenn man die Felsenwände entlang der Straße geht, spürt man die Dimension: Gestein wurde in großem Stil ausgebrochen, um die Verbindung zwischen Tälern und Höhen ohne Umweg zu ermöglichen.
Die Straße führt zwischen den steilen Wänden hindurch, und der Effekt ist fast surreal – man fühlt sich eingeengt von den Felsen, während man zugleich tiefe Einblicke in die Landschaft erhält.
Hat man die andere Seite erreicht, öffnet sich ein Panorama: man sieht, wie die Straße sich auf der gegenüberliegenden Seite den Berg hochschlängelt, bevor sie in die Schlucht führt. Kilometerweite Ausblicke über die umliegenden Berge und Täler begleiten diesen Moment.
Ein Truck fährt die steile Serpentine hoch. Sehr gekonnt, was mich schwer beeindruckt hat.
Gipfel & Aussicht – Weite, Wege und unendliche Horizonte

Vom künstlichen Canyon führt eine steile Straße hinauf zum Gipfel – ungefähr 1 km lang. Die Straße ist auch so eng, dass immer nur eine Richtung befahren werden darf. Dafür gibt es Extra Personal und Ampeln die das regeln. Wir sind zu Fuß hochgelaufen.
Oben angekommen kann man verschiedene Aussichtspunkte – viewpoints – besuchen. Wer gerne wandert, erreicht diese zu Fuß, Schritt für Schritt, zwischen der Bergluft und mit jeder Strecke neue Perspektiven. Alternativ gibt es einen Touristenbus, der einen komfortabel zu mehreren Viewpoints bringt – ideal, wenn die Beine schon müde sind oder man wenig Zeit hat.
Jeder dieser Ausblicke hat seine eigene Schönheit und seinen Blick – manche weit ins Tal, andere in Richtung gegenüberliegender Berge oder über die Schlucht hinweg. Es ist immer wieder beeindruckend, wie weit man in dieser Region Brasiliens sehen kann – Kilometer um Kilometer unberührte Natur, keine Stadt, kaum Straßen, nur Landschaft.
Von manchen Punkten sieht man, wie sich die Serpentine auf der gegenüberliegenden Bergseite den Hang hinauf- und hinabwindet, als stamme sie aus einem Modell. Dieser Blick macht bewusst, wie eng und steil dieser Weg eigentlich ist – und welche Strecke man bereits zurückgelegt hat, um hier zu stehen.

Fazit
Die Serra do Corvo Branco gehört zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten in Urubici. Der Weg hinauf ist abenteuerlich – steil, unbefestigt und voller Serpentinen – aber genau das macht den Reiz aus. Oben angekommen belohnen der künstliche Canyon und die Aussicht vom Gipfel mit einzigartigen Eindrücken.
Es ist beeindruckend zu sehen, was hier von Menschenhand geschaffen wurde und gleichzeitig, welche gewaltigen Naturpanoramen sich eröffnen. Kilometerweite Landschaft, wolkenverhangene Berge und die berühmte Serpentine, die sich den Hang hinaufschlängelt, bleiben unvergesslich.
Für uns war die Serra do Corvo Branco ein echtes Highlight – ein Ort, der Abenteuer, Natur und spektakuläre Ausblicke miteinander verbindet. Wer Urubici besucht, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.
Da wir sowieso nochmals wegen dem warmen Apfelkuchen herkommen möchten, werden wir auch diesen Platz bestimmt nochmals aufsuchen.
👉 Dies ist Teil 2 unserer Urubici-Reihe. Entdecke auch die anderen Beiträge
- (1) Salto de Pêndulo in Urubici – Adrenalin pur im Süden Brasiliens
- (3) Weinprobe in Urubici – Vinícola Thera in der Serra Catarinense
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